Jorge – kaum noch Sozialleben; und trotzdem Schulden

Jorge* (Name geändert) sucht im Februar 2022 die Beratung der Caritas Aargau auf. Er ist temporär angestellt und ihm droht eine Lohnpfändung. Im Laufe des Beratungsprozesses wird klar, dass sein Budget bereits seit dem Sommer 2021 immer wieder unter dem Existenzminimum lag und er sich fortlaufend verschuldete. Aus Scham und Angst, seinen Aufenthaltsstatus zu verlieren, hat er sich trotz finanzieller Schwierigkeiten nicht beim Sozialdienst oder einer Beratungsstelle gemeldet.

Stattdessen hielt er sich mit kleinen Darlehen von Freunden über Wasser. Um zu sparen, schränkte er sein Sozialleben stark ein. Er lehnte Einladungen ab, da er sich aus finanziellen Gründen nicht angemessen revanchieren konnte. So nahm seine soziale Isolation zu.

Als er sich schlussendlich an die Caritas Aargau wandte, stellten diese fest, dass er Anrecht auf Prämienverbilligung und Arbeitslosengeld gehabt hätte. Diese nahm er aber nicht in Anspruch, da er nichts davon wusste. Gemeinsam konnten die entsprechenden Formulare ausgefüllt, ein Budget aufgestellt und so seine finanzielle Situation stabilisiert werden.